Ukraine-Katastrophe. Nachhaltigere Friedensprävention gefordert!

26. Februar 2022 | 8:24
Kategorien: Aktuell

Kleine Kinder und ihre Väter, die sich – möglichweise für immer – an der Grenze Ukraine-Polen tränenerstickt voneinander verabschieden müssen. Flüchtlingsströme mit Menschen, die sich zu Fuß gen Westen schleppen – oft mit einem Kind auf dem Arm und einem Koffer Habseligkeiten hinter sich herziehend. Das Leben vieler Menschen wurde in dieser hinterhältigen nächtlichen Kriegsinvasion des 24. Februars 2022 sowie in den Tagen und Nächten danach einfach ausgelöscht. Man könnte das wohl jeweils als heimtückischen Mord i.S.d. § 211 StGB subsumieren und Höchststrafen verhängen.

Doch es macht die arg- und wehrlosen Menschen nicht wieder lebendig. Die Zerstörung des Weltbildes von einem friedlichen Europa macht fassungslos, mutlos. Sollen alle unsere jahrzehntelangen zivilgesellschaftlichen Anstrengungen um Frieden umsonst gewesen sein?

Wir sagen nein: Immerhin hat der Frieden in Europa– trotz sehr schwieriger Phasen – fast 77 Jahre gehalten. An diesen Frieden hatten wir uns – vielleicht als zu selbstverständlich – gewöhnt und waren vielleicht etwas nachlässig und achtlos geworden, um ihn zu erhalten.

Es gilt nun, den Menschen aus der Ukraine zu helfen und umgehend mit einer nachhaltigeren Friedensprävention zu beginnen. Frieden darf keine Schwärmerei bleiben. Vielmehr gehört zum Frieden stets ein starkes, durchsetzungsfähiges Recht, das auch wirksame Regeln für den Fall vorsieht, das man sich erfolgreich wehren muss.

Wir müssen also versuchen, durch Bildung und Erziehung mehr Menschen der internationalen Gesellschaft zu erreichen, die verinnerlichen, dass wir auch weiterhin nur mit einem starken, demokratischen Recht die Chance auf Frieden haben, wenn dieses die Belange der Gemeinschaft ebenso berücksichtigt wie die Belange des Einzelnen und gerne freiwillig eingehalten wird.

In der Globalen Rechtspädagogik/ Human Law ist das alles vorgesehen. Spätestens jetzt sollte Human Law bei internationalen Bildungs- und Erziehungskonzepten  eine größere Rolle spielen.

Sigrun v. Hasseln-Grindel

 

 

 

 

 

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